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Früher Einsatz lohnt sich
Ältere Menschen sind sehr gefährdet durch eine akute Erkrankung dauerhaft pflegebedürftig zu werden. Aufgrund verminderter Reserven kann schon eine vergleichsweise harmlose und gut behandelbare Akuterkrankung mit kurzem Spitalaufenthalt zu bleibenden Autonomie-Einbussen führen.
Der Verlust von Muskelmasse ist schon nach wenigen Tagen Bettlägerigkeit und reduzierter Nahrungsaufnahme enorm. Im Gegensatz zum jüngeren Menschen kann dieser Verlust oft bis zum Lebensende nicht wieder aufgeholt werden.
Die geriatrische Akutrehabilitation beginnt deshalb so früh wie möglich. Sie wird noch während der Phase der Akut-Therapie überlappend gestartet.
Ältere Menschen, die sich bei einem Sturz den Oberschenkel oder den Arm gebrochen haben, profitieren ebenfalls sehr von solch einer Vorgehensweise. Durch die geriatrische Akutrehabilitation kann häufig auch diesen, schwer belasteten und mobilitätseingeschränkten Patienten, im Verlauf eine Rückkehr in die häusliche Umgebung wieder ermöglicht werden.
Aufnahmekriterien
- Patienten (65+) mit geriatrischen Defiziten
Gebrechlichkeit, verminderte Reserven, Multimorbidität, kognitive Einschränkungen, Malnutrition, etc. - Potentiell reversibler Verlust der Selbständigkeit
Oft in Folge einer Akuterkrankung, mehrerer Leiden oder aufgrund eines Unfalls. - Akutspitalbedürftigkeit
Weitere Diagnostik, Therapie, Klärung des Rehabilitationspotentials, soziale Gründe

Merkmale der frührehabilitativen Komplexbehandlung
- Behandlung durch ein geriatrisches Team unter altersmedizinisch-fachärztlicher Leitung
- Intensive Physio- und Ergotherapie mit mindestens 10 Trainingseinheiten pro Woche
- Aktivierende, zur Selbstständigkeit befähigende Pflege durch speziell geschultes Pflegepersonal
- Ausgleich von Mangelzuständen durch ernährungstherapeutische Begleitung
- Standardisiertes geriatrisches Assessment zu Beginn der Behandlung und vor Austritt
- Wöchentliche Teambesprechungen unter Beteiligung aller Berufsgruppen


Die geriatrische Akutrehabilitation kann je nach Bedarf für 7, 14 oder 21 Behandlungstage durchgeführt werden. Die Weiterversorgung nach Austritt wird gemeinsam mit dem Patienten, seinen Angehörigen sowie dem Hausarzt erarbeitet und durch das geriatrische Team organisiert. Aufgrund des grossen Erfolges frührehabilitativer Massnahmen bei älteren Patienten werden alle Kosten von den Krankenkassen getragen.